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Ginkgo biloba


In der heutigen Heilkunde wird dem Ginkgo (Samen und Extrakte aus Blättern) vornehmlich eine durchblutungsfördernde Wirkung zugesprochen; er wird oft zur Stärkung des Gehirns genommen.

Botanik/Pflanzenname/Vorkommen

Ginkgo biloba gehört zu den Ginkgoaceae (Ginkgogewächsen). Er ist der einzige noch existierende Vertreter der Ginkgophyta, einer Abteilung der Samenpflanzen (Spermatophyta). Der 30 bis 40 m hoch wachsende Ginkgobaum ist ein sommergrüner Laubbaum. Seine Rinde ist braun mit einer dicken Schicht, die Kork ähnelt, und wird bei älteren Bäumen rissig. Der Ginkgo geht eine Symbiose mit verschiedenen Mykorrhiza-Pilzen ein.

Er gehört entwicklungsgeschichtlich zu den ältesten Pflanzenarten der Erde und stellt das Bindeglied zwischen Farnen und Nadelhölzern dar. Die Ursprünge der Ginkgogewächse lassen sich über 250 Millionen Jahre zurückverfolgen. Es gibt Fossilfunde aus dem Jura (ca. 180 Millionen Jahre alt), die dem heutigen Ginkgo biloba sehr ähnlich sind. Der ursprünglich in China, Korea und Japan beheimatete Baum wird seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Zierbaum auch in Europa angepflanzt.

Der Name des Baumes setzt sich aus den japanischen Wörten „Gin“ (Silber) und „Kyo“ (Aprikose) zusammen. Bei uns wird er auch Silberpflaume, Ginkgobaum, Fächerblattbaum oder Fächerbaum genannt.

Inhaltsstoffe

Die Ginkgo-Samen enthalten unter anderem 37,8 % Kohlenhydrate, 4,3 % Proteine, und 1,7 % Fett, außerdem Ginkgolsäre, Ginkgol, Ginnol, Bilobol und Methoxypyridoxin. In den Blätter finden sich Flavonoide (3 Flavonole (Kampferol, Quercetin und Isorhamnetin), außerdem sieben weitere Flovonglykoside (0,5-2%), die Biflavone (0,4-2%) Ginkgetin, Amentoflavon, Bilobetin und Isoginkgetin), Alkohole, Pinit, Zucker, Essigsäure, Capronsäure, Ginkgolsäure, Ginkgolid, Shikmisäure, Stärke, Harz, ätherisches Öl, fettes Öl, Wachs, Sitosterin, Ester und Parrafine.

Anwendung/Anwendungsgeschichte

Das in der Pflanzenwelt einzigartige zweigeteilte Blatt des Ginkgo und seine Zweihäusigkeit wurden schon früh mit dem Symbol des Yin-Yang, dem Inbegriff der Harmonie, in enge Verbindung gebracht. Die schlanke aufstrebende Wuchsform des Ginkgo repräsentiert nach asiatischer Philosophie das Yang und wird mit Aktivität und Lebenskraft gleichgesetzt, während zugleich die Blätter aufgrund ihrer fächerartigen Form das Yin, also Sanftheit und Weichheit, darstellen. Diese Interpretation führte frühzeitig dazu, dass der gesamte Baum als pflanzliches Symbol der Harmonie betrachtet wurde.

Zusätzlich vereint der Ginkgo Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in sich, er gilt als besonders hitze-, strahlungs- und krankheitsresistent, und so ist es nur allzu natürlich, dass er als heiliger Baum betrachtet und als Tempelbaum verehrt wurde.

Schon seit mehr als 2000 Jahren sollen Ginkgo-Blätter als Heilmittel verwendet werden. Ein Beleg dafür findet sich in der Sammlung Shen nung pen Ts'ao king, die zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. entstanden sein soll. Als sicher gilt, dass Baumrinde, die Blätter und Früchte seit dem 11. Jahrhundert in China für Heilzwecke genutzt werden. In der traditionellen chinesischen Medizin wurden vor allem dem Samen und dem Fruchtfleisch Wirksamkeit gegen unterschiedliche Beschwerden zugesprochen. Teilweise wendet man diese Mittel heute noch an.

Blätter und Samen werden in zahlreichen chinesischen Heilpflanzenbüchern seit dem Mittelalter wegen ihrer vielseitigen Einsatzbereiche erwähnt. Li Shi-chen verfasste 1595 das umfangreiche, 52 Bände große Ben Cao Gan Mu, in dem die Heilkräfte des Ginkgo detailliert festgehalten wurden. Ginkgoblätter dienten schon damals zur Behandlung von Asthma, Bronchitis, Erfrierungen, Gonorrhoe, Hautkrankheiten, Husten, Magenleiden, Tuberkulose und Unruhezuständen und wurden als Heiltee und Wundpflaster verwendet.

Die erste ausführliche westliche Beschreibung stammt von dem deutschen Arzt und Botaniker Engelbert Kaempfer, der während seines zweijährigen Aufenthaltes in Japan (1690 bis 1691) die japanische Pflanzenwelt intensiv erforschte und sein Material in dem 1712 in Lemgo gedruckten Werk Amoenitates Exoticae publik machte. Allerdings hatte er den alten sinojapanischen Namen des Baumes nicht in der (175 Jahre später von dem Amerikaner Hepburn entwickelten) heutigen Umschrift „ginkyo“ notiert. Der Biologe und Botaniker Carl von Linné übernahm Kaempfers Schreibung „Ginkgo“ in seine botanische Nomenklatur. Seitdem gilt diese Form in der Pflanzenkunde als verbindliche und hat sich daher auch im Alltagsvokabular vieler westlicher Sprachen festgesetzt.

1730 soll der erste Ginkgo Europas im botanischen Garten der Universität Utrecht in den Niederlanden gepflanzt worden sein. Er steht heute noch dort und gilt als der älteste seiner Art außerhalb Asiens. Allerdings gibt es einen Baum im belgischen Geetbets bei Hasselt, der mit zirka 5 Meter Stammdurchmesser deutlich dicker und damit vermutlich älter ist als der in Utrecht.

Der älteste Ginkgo-Baum Deutschlands wurde etwa im Jahr 1750 gepflanzt und steht im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. Im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel befinden sich weitere alte Ginkgos, die um 1780 gepflanzt wurden. Auch in Mannheim und Dresden gibt es sehr alte Bäume. Im Jenenser Botanischen Garten (ehemaliger Garten Goethes) steht ein männlicher Ginkgo, den Goethe pflanzen ließ, heute auch ein weibliches Exemplar. In Leipzig steht ein von Willmar Schwabe gepflanzter weiblicher Baum.

Die Samen des Ginkgo werden in der traditionellen chinesischen Medizin bei Asthma, Tuberkulose und Nierenerkrankungen eingesetzt, außerdem bei Alkoholmissbrauch, Blasenreizung, Bettnässen, vermehrter Harnbildung (Polyurie), Durchfall, zur Regulation der Verdauung, bei eitrigen Entzündungen der Schleimhaut, bei Gonorrhö, Fieber, Krebs, zur Steigerung der sexuellen Energie, Unterstützung der Spermienproduktion und Wiederherstellung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Samen haben eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung. Wegen der enthaltenen Buttersäure riechen sie sehr ranzig.

Hilfe und Linderung sollen Ginkgo-Extrakte zudem bei folgenden Leiden bringen:

- Durchblutungsstörungen
- Vergesslichkeit
- Arteriosklerose
- Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens)
- Hautgeschwüre aufgrund von mangelnder Durchblutung
- Folgen der Diabetes
- Asthma
- Bronchitis
- Schwindel
- Wurmerkrankungen
- Wunden
- Magenprobleme
- Tuberkulose
- Nierenerkrankungen
- Wunden, Frostbeulen
- Störungen des Kreislaufs und der Lungenfunktion

Aus der ärztlichen Praxis sind als Anwendungsgebiete außerdem bekannt: Alkoholsucht, altersbezogene Beschwerden, Altersschwäche, Alzheimer-Erkrankung, Bluthochdruck, Demenz, Depression, Durchfall, Fieber, Gehörgangsentzündung, Harnwegsinfektion, Hörsturz und Ohrgeräusche, Husten, Müdigkeit, Nachtblindheit, Parkinson, Sehstörungen, Tuberkulose, Verschlusskrankheit.

Medizinischen Studien zufolge ist der Einsatz von Ginkgo sinnvoll bei arteriellen Verschlusskrankheiten, zur Schmerzlinderung (bei physikalisch-therapeutischen Rehabilitationsmaßnahmen, Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke), zur Linderung von mäßigen Alzheimer-Beschwerden, altersbedingten (gefäßbedingten oder degenerativen) Gedächtnis- und Konzentrationsbeschwerden, Verbesserung von Beschwerden bei Ohrensausen (Tinnitus) und Schwindel, bei depressiven Verstimmungen älterer Patienten, gefäßbedingten Seh- bzw. Hörstörungen, zur Förderung der Durchblutung, Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, Steigerung der Gedächtnisleistung und des Lernvermögens.

In der heutigen Heilkunde wird dem Ginkgo (Samen und Extrakte aus Blättern) vornehmlich eine durchblutungsfördernde Wirkung zugesprochen; er wird oft zur Stärkung des Gehirns genommen. Wegen dieser durchblutungsfördernden Wirkung sowie der antioxidativen und neuroprotektiven Eigenschaften von Ginkgo biloba werden Extrakte dieser Pflanze auch zur begleitenden Behandlung eines Glaukoms eingesetzt. Auch zur Wirksamkeit als Schutz vor Arteriosklerose werden seit neuerem medizinische Studien mit Ginkgo-Extrakt durchgeführt. Allein in den USA beläuft sich der Umsatz dieses beliebten Naturpräparats laut „New Scientist“auf über 300 Millionen Euro jährlich.

In Europa erkannte man erst 200 Jahre nach der Einführung des Ginkgos als Park- und Gartenbaum seine wertvollen, heilenden Eigenschaften. Deutsche Wissenschaftler fanden in der 60iger Jahren heraus, dass ein aus den Blättern durch spezielle Verfahren hergestellter Extrakt gegen Durchblutungsstörungen hilft. Heute ist jedes dritte gegen Durchblutungsstörungen verschriebene Medikament ein Ginkgo-Präparat. Für die Heilkraft der Ginkgo-Präparate ist die Kombination aller in den Blättern enthaltenen Wirkstoffe und Substanzen entscheidend. Ginkgo-Präparate behandeln vor allem altersbedingte Erkrankungen, wie Durchblutungsstörungen im Gehirn und in den Beinen. Sie schützen die Nervenzellen, erhalten und verbessern die Hirnfunktion und inaktivieren die (schädlichen) so genanten freien Radikalen. Bedeutungsvoll sind Ginkgo-Extrakte auch zur Vorbeugung von Schlaganfällen. Studien aus jüngster Vergangenheit beschäftigen sich mit der Wirkung von Ginkgo-Präparaten bei Altersdemenz (Alzheimer). Bisherige Versuche zeigen eine Verbesserung des Lernvermögens und der Gedächtnisleistung und eine erhöhte Lebenserwartung bei Versuchstieren. Diese Ergebnisse sind viel versprechend.

Der Arzt und Botaniker Dr. Willmar Schwabe analysierte in seiner Karlsruher Firma die Inhaltsstoffe in den Blättern des Ginkgobaumes. Daraus entwickelte er 1965 ein Produkt, das die Wirkstoffe in konzentrierter Form enthielt (EGb-761). Seit seiner Entwicklung wurde dieses Pflanzenmaterial Gegenstand zahlreicher Untersuchungen.

Die meisten Wirkungen von Ginkgo beruhen auf einem Schutz des Gewebes vor verschiedenen Stressoren und einer Verbesserung von dessen Versorgung. Der Einsatz von Ginkgo-Präparaten ist mittlerweile eine deutsche Spezialität. In keinem anderen westlichen Land wird er medizinisch so häufig eingesetzt. Therapeutisch verwendet werden die Extrakte der Blätter; Teezubereitungen sind nicht üblich. Die noch grünen Blätter werden im Spätsommer und Herbst geerntet, da sie zu diesem Zeitpunkt den höchsten Wirkstoffgehalt aufweisen.

Die Kommission E, eine Expertengruppe zur Beurteilung von pflanzlichen Arzneimitteln, empfiehlt einen Spezialextrakt, der durch eine genau festgelegte Extraktion des Wirksotffs entsteht. Durch dieses Verfahren werden störende Inhaltsstoffe entfernt und die gewünschten angereichert. Beispielsweise liegt die Konzentration der unerwünschten Ginkgolsäuren in den Spezialextrakten unter der Nachweisgrenze von 5 ppm (ppm = parts per million = Teile auf eine Million anderer Teile).

Ginkgolsäuren können allergische Reaktionen hervorrufen. Die für die Arzneimittelherstellung geeigneten Extrakte kürzen die Firmen oft mit Bezeichnungen wie "EGb 761" oder "LI 1370" ab. Grund für die positive Wirkung von Ginkgo auf den Menschen ist vermutlich die hohe Konzentration an Flavonoiden und Terpenoiden. Letztere sind in spezieller Form (Ginkgolide und Bilobalid) nur im Ginkgo zu finden. Diese Stoffe sind zum Teil so komplex, dass es noch nicht gelungen ist, sie in vollem Umfang synthetisch herzustellen. Aus diesem Grund wurden vor allem in den USA riesige GinkgoPlantagen angelegt.

Die Wirkstoffe der Blätter des Ginkgos steigern die Durchblutung, indem sie die tiefer liegenden kleinen und mittleren Arterien erweitern. Wahrscheinlich wird auch der Stoffwechsel der Gefäßwand beeinflusst. Häufig tritt auch eine schmerzstillende Wirkung ein.

Es gibt eine ganze Anzahl von wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von Ginkgo-Extrakten belegen. So erkennt beispielsweise die WHO Ginkgo biloba als Antidementivum an. Die WHO International Working Group for Drug Statistics Methodology erstellte für den internationalen ATCCode (anatomical-, therapeutic-, chemical-classification) für Arzneimittel erstmalig eine Gruppe Antidementiva. In dieser neuen Gruppe Anti-dementia drugs ist mit dem Code N06D Ginkgo biloba. gelistet.
Zubereitungen aus Ginkgo-Extrakten werden heute häufig zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen (dementiellen Syndromen) mit den Leitsymptomen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmung, Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen im Rahmen eines Therapiekonzeptes eingesetzt. Weiterhin werden sie zur unterstützenden Behandlung von peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen, bei Schwindel und Ohrgeräusche verwendet. Die anerkannte Primärversorgung von Alzheimer-Patienten sind Acetylcholinesterasehemmer. Einige Fachgesellschaften empfehlen zusätzlich Ginkgo-Präparate zur Behandlung von Demenzen. Ginkgo-haltige Phytopharmaka sind auch in den Entwürfen zur Positivliste für Arzneimittel berücksichtigt. Ginkgoextrakt schützt die Nervenzellen und verbessert den Energiestoffwechsel im Gehirn, außerdem gleicht er einen Mangel an Botenstoffen, den so genannten Neurotransmittern, aus.

Andererseits gibt es auch kritische Stimmen, die einen tatsächlichen Nutzen für unbelegt halten. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Ginkgo-Präparaten bei den Indikationen Tinnitus und Hörsturz, jedoch auch für die Verwendung zur Verbesserung des alternden Gedächtnisses.

Nicht nur als Heilmittel, sondern auch zur Schönheitspflege wurde Ginkgo im alten Asien seit Jahrhunderten eingesetzt. Auch die europäische Kosmetikindustrie nutzt verschiedene Varianten des Ginkgo-Extraktes in jüngerer Zeit als Bestandteil von Kosmetik und Körperpflegeprodukten. In Cremes und Lotionen soll Ginkgo der Faltenbildung entgegen wirken und die Haut straffen. Ein neuer Trend sind Ginkgo-Wirkstoffe in Shampoos und Haarwasser, um die Haarstruktur zu verbessern und die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

In klinischen Studien wurden bisher nur für Ginkgoextrakte, die aus den Blättern mit einem Aceton-Wasser-Gemisch (DEV 35-67:1) gewonnen werden, ein positiver Effekt nachgewiesen. Diese Extrakte werden eingestellt auf etwa 25% Flavonoidglykoside (Flavonole und Biflavone) und etwa 6% Terpenlactone (Ginkgolide A,B,C und Bilobalid), wobei der Gehalt an Ginkgolsäuren, die stark hautreizend wirken und zu Magenunverträglichkeiten führen können, unter 5 ppm liegen soll.

Die Wirkungen des Ginkgos lassen sich nicht auf einzelne Wirkstoffe zurückführen, verantwortlich ist das Zusammenspiel verschiedener Substanzen. Zu den charakteristischen Inhaltsstoffen gehören die Ginkgolide, das Bilobalid und die Ginkgoflavonoide. Bei dem von der Kommission E positiv bewerteten Spezialextrakt ist das Wirkstoff-Extrakt-Verhältnis 35-67 : 1. Das bedeutet, dass ein Gramm Extrakt aus durchschnittlich 50 Gramm Wirkstoff gewonnen wird.

Experimentell nachgewiesen wurden folgende Wirkungen des Ginkgo:

- Steigerung der Toleranz insbesondere des Hirngewebes gegenüber Sauerstoffmangel
- Förderung der Gehirndurchblutung
- Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes
- PAF-Hemmung (Plättchenaggregationsfaktoren)
- Beeinflussung zentraler Neurotransmitter
- Inaktivierung schädlicher Radikale

Nach einer Studie amerikanischer Neurologen bremst Ginkgo auch den Verlust geistiger Fähigkeiten bei MS-Patienten. Längerfristige Behandlungen mit Ginkgo biloba weisen auch bei Migräne gute Erfolge auf.

Derzeit laufen auch Untersuchungen, die eine Wirksamkeit zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit gesunder, jüngerer Menschen, bei prämenstruellem Syndrom (PMS), bei altersbedingter Degeneration der Macula und bei der Höhenkrankheit prüfen sollen, außerdem die Verbesserung der Ansprechrate einer Chemotherapie des Pankreaskarzinoms sowie eine günstige Beeinflussung diabetischer Folgekrankheiten. Die ersten Ergebnisse sind jedoch noch zu vorläufig, um daraus eine Therapieempfehlung ableiten zu können.

Ob Ginkgo auch Gesunde vor einer Demenz schützen kann, wird derzeit ebenfalls untersucht. Erste Antworten gibt eine Studie aus dem Jahre 2001, bei der 34 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren vier Wochen lang Ginkgoextrakte einnahmen. Der verwendete Spezialextrakt steigerte die geistige Leistungsfähigkeit und die Aktivität.

Zur Zeit läuft mit der gleichen Fragestellung eine Untersuchung in den USA. 3000 Senioren, die noch nicht an einer Demenz leiden, erhalten zweimal täglich 240 Milligramm Spezialextrakt oder Placebo. Die Studie läuft vorrausichtlich bis zum Ende 2007.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Ginkgo auch die Durchblutung des Auges verbessert. Dies könnte bei Augenschäden als Folge eines Diabetes interessant sein. Untersuchungen dazu laufen derzeit.

Untersuchungen zum Effekt von Ginkgoextrakt bei Tinnitus führten zu unterschiedlichen Ergebnissen. Einige Studien bestätigten die Wirksamkeit, andere fanden keinen Effekt, der über das Placeboniveau hinaus ging. Eine Erklärung für das Versagen des Ginkgos könnte in der Krankheitsdauer liegen. Die Studien, in denen sich Ginkgo als unwirksam erwies, wurden mit Patienten durchgeführt, die seit mehr als zehn Jahren an den Ohrgeräuschen litten und als untherapierbar galten. Fazit für das Beratungsgespräch: Ein Versuch mit Ginkgo ist durchaus zu empfehlen, denn das Phytopharmakon besitzt so gut wie keine Nebenwirkungen. Vor einer Selbstbehandlung muss allerdings zuerst ein Arztbesuch erfolgen, damit dieser die Ursachen der Erkrankung abklärt.

Ginkgo verbessert die Durchblutung, wodurch das Gewebe besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Wenn die Arterien in den Beinen verengt sind, kommt es zur so genannten Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens). Die Beine kribbeln und fühlen sich taub oder kalt an. Beim Gehen schmerzen nach kurzen Wegstrecken die Waden so heftig, dass die Patienten stehen bleiben. In Ruhe lässt der Schmerz nach. Erst wenn die Beine wieder ausreichend durchblutet sind, können die Betroffenen weiter gehen. Dieses Phänomen wird auch Schaufensterkrankheit genannt, weil die Patienten vor Schaufenstern stehen bleiben, als würden sie sich für die ausgestellten Waren interessieren. Doch statt dessen warten sie auf die nächste schmerzfreie Phase. Die Erkrankung birgt einen Teufelskreis: Der Betroffene neigt dazu, immer kürzere Strecken zu gehen und dadurch seinen Kreislauf immer weniger zu trainieren mit der Folge, dass die Schmerzen sich verschlimmern.

Ginkgoextrakte durchbrechen diesen Teufelskreis, indem sie die Durchblutung verbessern. Ginkgoextrakt wird von der Kommission E auch zur Behandlung des Schwindels empfohlen, da er die Mikrozirkulation, also die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen, verbessert. Dies gilt nicht nur in der Körperperipherie, sondern auch im Gehirn. Ein Teileffekt beruht auf den verbesserten Fließeigenschaften des Blutes, denn Ginkgo hemmt den Plättchen-aktivierenden Faktor (PAF). PAF wird in Entzündungszellen gebildet, er fördert das Zusammenhaften der Blutplättchen und den Abbau von Fetten aus der Zellmembran.

Unter traumatischen Umständen (z.B. nach einem Unfall) setzt im Gehirn ein Absterben von Nervenzellen ein. Beispielsweise bei oxidativem Stress, zu hohen Stickstoffmonoxid-Werten, Sauerstoffmangel in Folge von Durchblutungsstörungen, Hirnödem. Ginkgo-Extrakte können vor diesen Schädigungen schützen. An kultivierten Nervenzellen konnte gezeigt werden, dass Bilobalid oder EGb-761 die durch oxidativen Stress gesteigerte Todesrate verminderte. Sehr wirksam gegen oxidativen Stress zeigten sich auch die Flavonoide Kämpferol und Quercetin. Der größte Effekt wurde erzielt, wenn eine Behandlung vor der experimentellen Auslösung von oxidativem Stress erfolgte.

Aber auch eine nachträgliche Verabreichung zeigte noch Wirkung. Der Botenstoff NO (Stickstoffmonoxid) wird produziert, wenn Nerven des Gehirns oder des peripheren Nervensystems verletzt werden oder wenn durch einen Schlaganfall Sauerstoffmangel im Gehirn entsteht. Bei diesen krankhaften Veränderungen aktivieren geschädigte oder absterbende Nervenzellen die Immunzellen des Gehirns. In der folgenden Immunantwort werden zellschädigende Radikale freigesetzt. Bei hundertfach überhöhten NO-Konzentrationen überwiegt der giftige Charakter des Gases. Dabei wird bei benachbarten Nervenzellen der „regulierte Zelltod“ ausgelöst, was schwerwiegende Ausfälle zur Folge hat (Schlaganfall bedingter Ausfall von Gehirnregionen, Hirntod). Die gereinigte Komponente Bilobalid konnte ebenso wie EGb-761 diesen Stress vermindern.

Bei Alzheimer lassen sich unter dem Mikroskop zwei Veränderungen feststellen: Es bilden sich in den Nervenzellen Faserbündel (neurofibrilläre Bündel), und dazwischen lagern sich Proteinfragmente zu unlöslichen Klumpen (senile Plaques) zusammen. Man konnte eine Entzündungsreaktion und eine verstärkte Produktion von NO in den Zellen finden, welche diese senilen Plaques umgeben. Das führt zum Absterben der Nervenzellen. Auch im Laborversuch mit Nervenzellen und im Tierversuch wurde gezeigt, dass bei künstlicher Produktion des Amyloid-Peptids der oxidative Stress anstieg. Die Gabe von Ginkgo-Extrakt oder der gereinigten Flavonoidfraktion verminderte den Zelltod von Nervenzellen. Bei sehr hohen Extraktkonzentrationen (100 μg/mL) hemmten sowohl der Extrakt als auch isolierte Inhaltsstoffe (Bilobalid, Ginkgolide) die Zusammenlagerung von Amyloid.

Acetylcholin ist ein essentieller Transmitter in Nervenbahnen und im Gehirn, der Emotionen und kognitives Verhalten sowie das Gedächtnis/Lernen steuert. Bei der Reizweiterleitung wird es gespalten und wieder in die Zellen aufgenommen. Bei Alzheimer-Patienten ist im Gehirn weniger Acetylcholin vorhanden, die Zahl der Rezeptoren ist sehr niedrig und die Spaltprodukte werden nur sehr langsam aufgenommen. Daher sind Gedächtnis und kognitive Wahrnehmung beeinträchtigt. Ginkgo-Extrakt konnte die Aufnahme von Cholin beschleunigen, vermehrte die Anzahl der Rezeptoren und regte die Produktion des Botenstoffs an. Auch eine Hemmung der Acetylcholinsterase wird diskutiert. Dadurch wird die Reizweiterleitung deutlich verbessert.

Sauerstoffmangel-Mangel führt ebenfalls zu vermehrtem oxidativem Stress (Bildung von Radikalen und Oxidation von Lipiden). An Ratten, bei denen künstlich Sauerstoffmangel im Gehirn erzeugt wurde – dies würde Gefäßverschlusskrankheiten im Gehirn oder Gehirnblutungen entsprechen – war die Überlebenszeit mit Ginkgo-Extrakt um ein sechsfaches höher als bei der Kontrollgruppe. Auch die Nährstoffkonzentration im Gehirn und die Energiebilanz nach dem Eingriff waren in den behandelten Gehirnen besser.

Hirnödeme und Retinaödeme konnten durch Ginkgo-Extrakte erfolgreich behandelt werden:

Experimentell mit Chemikalien ausgelöste Hirnödeme konnten im Tierversuch im Vorfeld verhindert werden. Die Schäden waren geringer und die Wiederherstellung beschleunigt. Ginkgo-Extrakte steigern aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften die Flexibilität von Membranen bei Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten). Dadurch verbessern sich die Fließeigenschaften des Blutes und es kommt zu einer deutlichen Stimulation der Durchblutung, vor allem im Bereich der Kapillaren.

Dabei nimmt die Versorgung mit Sauerstoff zu. So konnte bei Ratten gezeigt werden, dass die Durchblutung vieler (nicht aller) Gehirnregionen um 50-100% anstieg. Bei Hirnleistungsstörungen ist eine Behandlung von mindestens acht Wochen erforderlich. Nach einer Behandlungsdauer von 3 Monaten sollte überprüft werden, ob die Therapie noch weitergeführt werden soll. Eine Besserung arterieller Durchblutungsstörungen ist frühestens nach 6 Wochen zu erwarten (Verlängerung der Gehstrecke). Bei Durchblutungsstörungen des Innenohres, z.B. Schwindel, Tinnitus, bringt eine Behandlung von mehr als 6 bis 8 Wochen keine Vorteile.

Ein großer Vorteil der Ginkgo-Präparate ist ihre gute Verträglichkeit, fast ohne Nebenwirkungen. Auch bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente wurden keine Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten festgestellt.